Kalibermontage
  am Beispiel ETA 6498-1

Alle Teile wurden im Ultraschallbad gereinigt und liegen zur Montage bereit. In diesem Foto ist das Federhaus, das die Zugfeder enthält, bereits wieder zusammengebaut.










Zuerst wird der Aufzug des Kalibers wieder montiert. Er dient dazu, dass die Uhr später über die Krone aufgezogen und bei gezogener Krone die Uhrzeit korrigiert werden kann.
An den dortigen Teilen treten hohe Reibungen auf,  deswegen wird an den Kontaktflächen ein druckfestes Fett (Moebius 9504) aufgetragen.










Nachdem das Werk gedreht wurde, beginnt die Montage auf der Zifferblattseite.
Das Federhaus und das Minutenrad werden eingesetzt; danach kann die Federhausplatine aufgesetzt werden. Um die Uhr später aufziehen zu können,  werden noch Kron- und Sperrrad aufgeschraubt. Um das unter hohem Drehmoment stehende Federhaus am zurückdrehen zu hindern, wird der Sperrkegel mitsamt seiner Feder montiert.










Als nächster Schritt wird das Räderwerk komplettiert.
Das Kleinboden-, Sekunden- und Ankerrad werden in die entsprechenden Lager eingesetzt und danach wird die Räderwerksbrücke montiert.
Es muss kontrolliert werden, ob die Zahnräder nicht zu wenig, aber auch nicht zu viel horizontales bzw. vertikales Spiel haben; andernfalls müssten z.B. die Rubinlager in der Höhe versetzt werden.
Nachdem geprüft wurde, dass das Räderwerk völlig fehlerfrei durchläuft, kann es geölt werden. Die Zapfen des Federkerns, des Minuten- sowie des  Kleinbodenrades werden beidseitig mit einem mittelviskosem Öl (Moebius 1300) benetzt. Das Anker- und das Sekundenrad werden mit einem sehr dünnviskosem Schmierstoff (Moebius 9010) geölt.










Damit das unter Drehmoment stehende Räderwerk nicht unkontrolliert abläuft, wird nun der Anker mitsamt Ankerbrücke montiert. Der Anker wird später vom Elipsestein der Unruh hin und her bewegt; bei dieser wechselseitigen Bewegung dreht sich das Ankerrad immer um einen Zahn weiter und wird dann wieder vom Anker blockiert.
In dieser Phase müssen zahlreiche Kontrollen durchgeführt werden, um sicherzustellen, dass die Uhr später gangstabil und zuverlässig läuft. Als Beispielkontrollen seien hier nur kurz die Paletteneingriffstiefe und der sogennante 'Verlorene Weg' erwähnt.
Um die Reibung möglichst klein zu halten, werden die Ankerpaletten geölt (Moebius 9010).










Nun wird der Unruhkloben mit der daran befestigen Spirale und Unruhreif montiert. Dieses Beispielkaliber ist stossgesichert - durch das beidseitig verbaute Incobloc-System. Vor der Montage müssen die Stosssicherungen noch geölt werden (Moebius 9010).
Bei früheren Uhrwerken, die nicht stossgesichert waren, brachen des öfteren durch z.B. Schläge, oder Stösse die sehr dünnen (~0,1mm) Unruhzapfen. Dieses Problem wird nun durch das Incabloc-System minimiert.
Das Uhrwerk kann nun zum ersten mal auf den Gang und die Amplitude geprüft werden.










Um die Montage zu beenden wird auf der Zifferblattseite schlussendlich das geschmierte (Moebius 9504) Viertelrohr gepresst. Durch ein Verdrehen des Rohres können später die Zeiger über die Krone bewegt werden.
Das letzte Bauteil ist das Stundenrad, dass geölt (Moebius 1300) auf das Viertelrohr gesetzt wird (auf dem folgendem Bild noch nicht montiert).
Damit ist das Uhrwerk wieder vollständig montiert und es können, nach genauer Prüfung und Regulierung, das Zifferblatt und die Zeiger aufgesetzt werden.